Carl Orff - unser Namenspatron
Carl Orff wurde am 10. Juli 1895 in München geboren.
Erste musikalische Eindrücke und Unterweisung erhielt er als Kind im Elternhaus. Nach dem Gymnasium studierte er bis 1914 in München, war 2 Jahre Kapellmeister an den Münchener Kammerspielen und 1918/19 an den Theatern in Mannheim und Darmstadt. Seine frühen Kompositionen waren von Debussy, Strauss und Pfitzner beeinflusst. 1921 ergänzte Orff seine Studien bei Heinrich Kaminski und gründete 1924 in München eine Schule für Gymnastik, Tanz und Musik.
Mit dem Klavierbauer Karl Maendler entwickelte er das “Orffsche Instrumentarium” (verschiedene Arten von Schlagzeugen) zur Realisierung seines Schulwerks (bis 1980 in 17 Sprachen übersetzt), das "als elementare Musikübung" an den Schüler "Urkräfte und Urformen der Musik heranführen" will.
Carl Orff war Leiter des Münchener Bachvereins. Die 1937 entstandene "Carmina Burana" sah er zu Recht als den Beginn seines eigenständigen Kompositionsstils an; bis auf wenige Ausnahmen zog er die davor entstandenen Werke zurück. 1950 - 60 leitete Orff eine Meisterklasse für Komposition an der Münchener Musikhochschule. Für die Olympischen Spiele von Berlin 1936 komponierte er den "Kinderreigen". Das wiederholte er bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München und komponierte den "Gruß der Jugend".
Mit Gunild Keetman gab er von 1950 bis 1954 fünf Bände Musik für Kinder heraus (Neufassung des Orff-Schulwerks). Die Kinder sollten durch eine entsprechende musikalische Erziehung auch zu sich selbst finden. 1961 übernahm er die Leitung des "Orff Instituts" in Salzburg.
Hochgeehrt starb er am 29. März 1982 in München.
Die verschiedenen Spielarten szenisch bestimmter Musik waren neben den musikerzieherischen Bestrebungen des Schulwerks als deren Grundlage der Mittelpunkt im Orffschen Schaffen.
Seine Musik war und ist Gegenstand kontroverser Diskussionen: "Den Avantgardisten ist er zu konservativ, den Konservativen zu wild." (August Everding). Die Einheit von Sprache, Musik, szenischer Darstellung und ihrer Wirkung beschrieb Orff einmal folgendermaßen: "Die Magie der Sprache ist schon Musik, musikalisch empfindbar. Und sie ist stark, sehr stark. Die Sprache steht hinter den Dingen. Man muss sie noch nicht einmal verstehen, um diese ihre Magie aufnehmen zu können. In diesem Sinn und in ihrer allgemeinen Verbindlichkeit sind die toten Sprachen die lebendigsten, die es gibt, die kommunikativsten. Sie wirken in der ganzen Welt."